Die Pferdezahnbehandlung


Eine gut durchgeführte Zahnbehandlung ist mit eine der wichtigsten Elemente für die Gesunderhaltung unserer Pferde. Genau aus diesem Grund gibt es einen Verband (IGFP), der sich diesem Thema angenommen hat und laufend Fachpersonal schult und prüft. Der Intervall für eine gute Zahnbehandlung hängt von verschiedenen Faktoren, wie Alter des Pferdes, Haltung, Zahngesundheit, Anomalien und Fütterung ab.

Pferdezähne wachsen bis zum ca. siebten Lebensjahr und schieben danach im Backenzahnbereich jährlich 3-4 mm und im Schneidezahnbereich 1-2 mm jährlich aus dem Kiefer. Aus diesem Grund sollte eine Zahnkontrolle ab dem 7. Lebensjahr jährlich erfolgen. Bei jüngeren Pferden, sowie bei Problemgebissen und älteren Pferden ist eine halbjährliche Kontrolle ratsam. Um dem Pferd Stress und eventuelle Schmerzen zu ersparen und dem Behandler die bestmöglichste Behandlungsbeschaffenheit zu bieten, ist es ratsam das Pferd zu sedieren.

Positive Auswirkung

Eine optimale Beschaffenheit der Zähne und der daraus resultierenden Dreipunktbalance ( Kiefergelenk, Backen ,- und Schneidezähne) kann dem Pferd und seinem Besitzer auf vielen Gebieten weiterhelfen.

Hier nur einige Möglichkeiten von vielen:
  • kann dem Pferd eine optimale Nahrungsaufnahme ermöglichen.
  • kann die Rittigkeit deutlich verbessern.
  • kann den Muskelaufbau begünstigen.
  • kann Schmerzen lindern.
  • kann sich positiv auf eine beginnende oder anhaltende Tragerschöpfung auswirken.
  • kann Taktstörungen lindern oder beheben.
  • kann Koliken vorbeugen.


Eventuelle Symptome

Woran können Pferdebesitzer erkennen das eine Zahnbehandlung empfohlen wird?

Dieses sind nur einige Auffälligkeiten von vielen:
  • Das Pferd verliert viel Futter, frisst schlecht, macht evtl. Heubällchen, dippt sein Heu in Wasser, macht komische Kaugeräusche oder Bewegungen.
  • Das Pferd zeigt Rittigkeitsprobleme.
  • Das Pferd nimmt die Trense ungerne oder lässt gelegentlich die Zunge raushängen.
  • Das Pferdemaul ist gekräuselt oder die Lippen sind fest aufeinandergepresst.
  • Wenn die Stirnmuskulatur ungleichmäßig stark ausgebildet oder atrophiert ist.
  • Wenn das Pferd zügellahm ist, Taktstörungen vorne oder auch hinten aufzeigt.
  • Häufig auftretende Koliken.


Probleme und Gesamtauswirkung „leicht“ erklärt

Die Verdauung fängt im Pferdemaul an, hier wird die Nahrung zermalmt und eingespeichelt, bevor Sie in den Magen kommt. Wenn Backenzähne keinen Kontakt haben, weil vielleicht zu lange Schneidezähne, Rampen, Wellen usw. diesen Vorgang blockieren, schluckt das Pferd größere Brocken hinunter. Dies kann dafür sorgen das Verdauungsprobleme auftreten, weil die Nahrung zur Aufbereitung länger im Magen verweilt als es optimal wäre. Bauchschmerzen, Völlegefühl oder ähnliche Symptome wie „Sodbrennen“ können so manches Pferd aggressiv, schreckhaft oder unleidig stimmen. Als Reitpferd können sich da gleich mehrere Probleme darstellen. Nicht selten sind es z.B. Schleimhautverletzungen, entzündliche Prozesse, Wolfszähne, Zahnfrakturen oder gar offene Nervenkanäle die Schmerzen machen und dadurch das Reiten negativ beeinflussen.
Aber auch eine Dysbalance im Kiefergelenk, häufig verursacht durch Wellen, Rampen oder zu lange Schneidezähne kann den Pferdekörper massiv beeinträchtigen.

Wie bei dem Menschen auch sind alle Körperteile durch Gelenke, Muskeln, Bändern und/ oder Kapseln miteinander verbunden. Gibt es in einer Region eine Schiefstellung, Blockade oder Einschränkung, hat das Pferd nicht nur an diesem Ort Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen. Häufig zeigt das Pferd am ganzen Körper und auch in der Bewegung und Rittigkeit fortlaufende Anzeichen. Meist kann es sich durch Gelenkblockierungen, Verspannungen, Schmerzen oder einem geblähten Bauch nicht schmerzfrei bewegen. Häufig kann es beim Reiten dann zu vielen verschiedenen Problemen kommen. Stellung und Biegung können zu einem Problem werden. Kopfschlagen, verwerfen im Genick oder einrollen, können alles ein Symptom für Zahnprobleme sein.

Taktstörungen, eine inaktive Hinterhand, eingeschränkte Stellung und Biegung, gestresstes kauen am Gebiss, starkes schwitzen im Kopfbereich oder unleidiges herantreten an das Gebiss könnten deutliche Hinweise auf ein Problem in der Maulhöhle sein. Bei der Notwendigkeit einer Zahnbehandlung spielt der Einsatzort, die Disziplin oder die Größe des Pferdepartners keine Rolle. Die veränderte Anatomie, die belastende Verdauung und die Schmerzen durch das verpassen regelmäßiger Zahnbehandlung kann jedes Pferd schmerzhaft widerspiegeln. Pferde die ihre Nahrung z.B. länger als nötig im Magen behalten müssen, könnten Anzeichen wie Übersäuerung, Anfassschmerz, Gurtzwang oder Darmprobleme deutlich machen.

Eine gestörte Verdauung kann sich z.B. in Koliken, Kotwasser, kitzelig sein in der Flanke und Spannigkeit beim satteln und reiten widerspiegeln. Zeigt das Pferd Auffälligkeiten oder steht die jährliche Routinekontrolle an, ist es ratsam einen Termin mit uns zu vereinbaren. Wir freuen uns, wenn wir Ihrem Pferdepartner das Leben versüßen können.

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